von Dr.Martin Pabst
1884
Gustav Nachtigal begibt sich im Auftrag
von Reichskanzler Bismarck auf dem Kanonenboot "Möwe" nach Westafrika.
Er schließt mit dem Vertreter des Königs Mlapa von Togo-Stadt
einen Schutzvertrag (5.7).
1886
Verlegung des Verwaltungssitzes von Bagida
nach Sebbe bei Klein-Popo (Anecho).
1888
Erste Erkundungsreisen ins Landesinnere
durch Curt von Francois. Gründung der Station Bismarckburg durch den
Forscher Wolf.
1890
Ausdehnung Togos im Westen bis zum Volta-Fluß
infolge des deutsch-britischen Vertrages (1.7). Dort war im Gebiet um Ho
seit 1859 die in Bremen beheimatete Nordeutsche Missions-Gesellschaft tätig.
Sie dehnt daraufhin ihre Tätigkeit auf das Schutzgebiet aus.
1891
Direkte Unterstellung Togos unter die
Kolonial-Abteilung des Auswärtigen Amtes, nachdem es zuvor dem Gouverneur
von Kamerun unterstand.
1892
Die katholischen Steyler Missionare beginnen
ihre Arbeit in Togo.
1897
Verlegung des Verwaltungssitzes von Sebbe
nach Lome. Abgrenzung Togos gegenüber Frankreich im Norden und Osten.
Ein Aufstand der Konkomba wird niedergeschlagen.
1899
Aufteilung der zwischen der britischen
Goldküste und dem deutschen Togo liegenden neutralen Zone. Die wichtige
Handelsstadt Salaga und das Voltadreieck werden britisch.
1901/02
Abschließende Grenzverträge
mit Großbritannien.
1905
Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie
Lome-Anecho ("Kokosnußbahn")
1907
Eröffnung der zweiten Eisenbahnlinie
Lome-Palime ("Kaffee- und Kakaobahn")
1911
Eröffnung der dritten Eisenbahnlinie
Lome-Atakpame ("Baumwollbahn").In der Mandatszeit kommt lediglich eine
Verlängerung von Atakpame nach Blida hinzu.
1914
Togo verfügte als einziges afrikanisches
Schutzgebiet über kein Militär. Kapitulation der kleinen Polizeitruppe
(26.8), nachdem zuvor noch die Großfunkstation Kamina zerstört
wurde. Briten und Franzosen teilen Togo entlang einer provisorischen Demarkationslinie.
Das westliche Küstengebiet um Lome ist bis 1919 britisch besetzt.
1916
Geheimvertrag zwischen Briten und Franzosen
über die Aufteilung Togos nach dem Weltkrieg.
1919 Der westliche Teil Togos wird in Versailles
Großbritannien als Völkerbundsmandat zuerkannt. Der östliche
Teil Togos (einschließlich des gesamten Küstengebietes und des
Verwaltungssitzes Lome) wird französisches Mandat.
1956
British Togoland votiert mit knapper Mehrheit
von 57,9% für den Verbleib bei der Goldküste und gegen
den Anschluß an Französisch-Togo. Die Ewe im Süden hatten
allerdings mehrheitlich für die Rückgliederung gestimmt.
1957
Ghana (ehem.Goldküste) wird am 6.
März einschließlich des bisherigen British-Togoland unabhängig.
1960
Am 27. April wird (Französisch-)
Togo unabhängig.
Quellen u.a.
Graudenz/Schindler: Deutsche
Kolonialgeschichte in Daten und Bildern, München 1984
Horst Gründer; Geschichte
der Deutschen Kolonien, Paderborn/München/Wien/Zürich 1985
Dr. Martin Pabst: Mission und
Kolonialpolitik. Die Norddeutsche Missionsgesellschaft an der Goldküste
und in Togo, München 1988. |