Deutsches Notgeld – Serienscheine mit Kolonialmotiven

Im Zuge des Ersten Weltkrieges und der anschließenden Umbruchszeit wurden Notgeldscheine von vielen Gemeinden ausgegeben. Dieses eigentlich nur für eine sehr kurze Übergangszeit gedachte „Geldersatzmittel“ fand sehr schnell eine Sammlergemeinde. Und wo Sammler sind, finden sich auch immer Geschäftemacher. So beschreibt Hans L. Grabowski in der Einleitung zum Katalog „Deutsches Notgeld – Deutsche Serienscheine“ (Band 1 und 2) erstaunliche Beispiele von Druckereibesitzern und kleinen Gemeinden, die die Sammlernachfrage mit einer Fülle von Pseudo-Notgeld bedienten und daran gut verdienten. Diese Scheine hatten zwar offiziell Geldcharakter, wurden aber gezielt für den Sammlermarkt gedruckt und sind eigentlich mehr Sammelbilder, als Geld. Als solche Machenschaften immer mehr ausarteten, verbot die Reichsregierung am 17.Juli 1922 jede weitere Notgeldausgabe. Zuwiderhandlungen wurden mit Strafe bedroht.

Für den Kolonialsammler sind 5 Serien interessant. Mehr konnten auch mit Hilfe des Fachhandels nicht ermittelt werden. Die Katalognummern und Preise beziehen sich auf die häufigen Grundarten nach dem Stand von 2003. Auf Preisangaben von seltenen Abarten (Papier, Wasserzeichen, geringe Bildvariationen) wird hier verzichtet, da diese eher für den reinen Notgeldsammler interessant sein dürften.

 
1) Ausgabeort: Berlin
Titel: Deutsch-Hanseatischer Kolonialgedenktag – Bilder aus den ehemaligen Kolonien
Ausgabezeitraum: 4.11.1921 – 31.03.1922, 6 mal 75 Pfennig
Katalognummer 88.1 (Abarten 88.2), Katalogpreis je 2,- Euro
 

 
2) Ausgabeort: Berlin
Titel: Deutsch-Hanseatischer Kolonialgedenktag - Kolonialpioniere
Ausgabezeitraum: 4.11.1921 – 31.03.1922, 6 mal 75 Pfennig
Katalognummer 88.3 (Abarten 88.4 – 88.8) Katalogpreis je 2,- Euro
 

 
3) Ausgabeort: Amt Neustadt (Mecklenburg-Schwerin/heute Mecklenburg-Vorpommern)
Titel: Deutsche Kolonien – Serie I
Ausgabezeitraum: April 1922, 2 mal 50 Pfennig, 2 mal 75 Pfennig
Katalognummer 961.1, Katalogpreis je 3,- Euro
 

 
4) Ausgabeort: Amt Neustadt (Mecklenburg-Schwerin/heute Mecklenburg-Vorpommern)
Titel: Deutsche Kolonien – Serie II
Ausgabezeitraum: April 1922, 2 mal 50 Pfennig, 2 mal 75 Pfennig
Katalognummer 961.2 (Abart F, Marianem, statt Marianen), Katalogpreis je 3,- Euro
 

 
5) Ausgabeort: Bremerhaven (Geestemünde und Lehe)
Titel: Bazar zu Gunsten der deutschen Schule in Okahandja (Deutsch-Südwestafrika)
Ausgabezeitraum: 18.3.1922 – 25.3.1922, 1, 2, 3 und 5 Mark
Katalognummer 183.1, Katalogpreis 225,- (1 und 2 Mark) 250,- (3 und 5 Mark)
 

 

 

 

 
 

Literatur und Quellenangabe:

Hans L. Grabowski und Manfred Mehl „Deutsches Notgeld, Deutsche Serienscheine 1918- 1922“, Band 1 und 2, Gietl-Verlag Regenstauf 2003.
Bei dieser Ausarbeitung hat Herr Anton Geiger vom Geiger-Verlag, freundlicherweise geholfen. Wer am Erwerb solcher Notgeldscheine interessiert ist, kann sich vertrauensvoll an diesen erfahrenen und seriösen Händler wenden.

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