Guten Tag,
seit längerem beschäftigen mich die "Abenteuer" meines Großonkels Ernst Martini. Leider sind nur Bruchstücke überliefert, u.a. würde ich gerne einen Beweis finden, ob der zu den letzten 155 von Lettow-Vorbeck gehörte.
Folgende Informationen habe ich:
Ernst Martini wurde am 21.10.1888 in Freyburg/Unstrut, als Sohn des Tischlermeisters Gustav Martini geboren. Unmittelbar nach seiner Tischlerlehre, bei seinem Vater, verließ er das Elternhaus und ging zur Marine - das muss so 1905/06 gewesen sein. Weiterhin ist überliefert das er auf einem Vermessungsschiff vor Afrika tätig war. Ich denke es handelt sich dabei um die SMS Möwe. Bis zum Ende des 1. Weltkrieges soll er nur wenige Male nach Deutschland gekommen sein. In den letzten Jahren in Afrika war er als Marineangehöriger den Landtruppen zugeteilt wurden. In dieser Zeit schickte er Kisten mit afrikanischen Masken und Waffen, z.B. Speere etc.. Diese Gegenstände wurden dem Museum der Neuenburg in Freyburg zur Verfügung gestellt, da der damalige Museumsdirektor eine "Südsee-Ausstellung" unterhielt. Zum Ende des 2. Weltkrieges wurden die Ausstellungstück fast komplett geplündert.
Meine Mutter erzählte mir öfters, das ihre Mutter - also die Schwester von Ernst Martini - im März 1919 nach Berlin reiste um dort ihren Bruder bei der Parade für Lettow-Vorbeck und seine Truppe zu bejubeln.
Im Verzeichnis der "letzten 155" ist für die 9. Feldkompanie ein Vizesteuermann Martini verzeichnet, leider ohne Vornamen. Auf dem Foto "General von Lettow mit den Unteroffizieren der letzten 155" steht auch der Name Martini und die Person dazu, hat mit späteren Fotos von ihm schon eine gewisse Ähnlichkeit.
Nach dem 1. Weltkrieg arbeitete er zuerst in Berlin und später in Hamburg beim Hydrographischen Institut.
In den einzelnen Ausgaben des "Deutschen Kolonialblattes" gibt es ja Verzeichnisse über Gefallenen, Verwundete und in Gefangenschaft geratene Soldaten. Die Truppen um Lettow-Vorbeck waren ja noch bis 1919 in Ägypten in Kriegsgefangenschaft. Leider konnte ich bisher keines der Kolonialblätter einsehen, in dem ein Verzeichnis der "letzten" Kriegsgefangenen enthalten war. Auch wären Besatzungsmitgliederlisten der infragekommenden Schiffe interessant.
Ich hätte so gerne einen Beweis, das es sich bei diesem Martini um meinen Großonkel Ernst Martini handelt.
Mit freundlichen Grüßen,
Steffen